Statement 25.09.15

Von Dr. Uwe Prümel-Philippsen, Geschäftsführer der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG)

Gesamter Audio Mitschnitt des Statements:

Dr. Uwe Prümel-Philippsen, Bildquelle: VfZ/Pietschmann

„Gesund beginnt im Mund!“ – Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit zufrieden mit 25 Jahren gemeinsamer Arbeit

Ende der 80er Jahre war es um die Zahngesundheit der Deutschen nicht allzu gut bestellt: Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen mit dem Weltzahnärzteverband FDI (Fédération Dentaire Internationale) 1981 definierten globalen Mundgesundheitsziele für das Jahr 2000 waren auch in unserem Land noch in weiter Ferne.

In dieser Situation regte der damalige Geschäftsführer des Vereins für Zahnhygiene e.V., Friedrich Römer, im Frühjahr 1990 erstmalig an, einen nationalen „Tag der Zahngesundheit“ ins Leben zu rufen, um das Thema „Zahn- bzw. Mundgesundheit“ im wahrsten Sinne des Wortes „in aller Munde zu bringen“.

„Kontinuität“ ist das Stichwort für die Zukunft des Tags der Zahngesundheit – auf den Lorbeeren der Vergangenheit und der Gegenwart kann sich die Gesundheitsförderung nämlich nicht ausruhen!

Am 03. August 1990 bildete sich daraufhin ein kleiner Arbeitsstab, der die weiteren Aktivitäten plante und auf den Weg brachte.

Anfangs ca. zehn, später, in 1991, dann bereits 24 Gesundheitsorganisationen, Bundes- und Landesbehörden schlossen sich bald danach zu einem „Arbeitskreis Tag der Zahngesundheit“ zusammen (dem heutigen „Aktionskreis“), der am 08. November 1990 zu seiner konstituierenden Sitzung in Köln zusammentrat.

Der erste „Tag der Zahngesundheit“ fand sodann am 25. September 1991 im Beethoven-Saal der Redoute in Bonn-Bad Godesberg statt – ein Grußwort entrichtete u.a. die damalige Bundesministerin für Gesundheit, Frau Gerda Hasselfeldt. Das Programm der Auftaktveranstaltung enthielt den folgenden, recht spartanisch gehaltenen Begleittext:

„Die Einrichtung eines jährlich wiederkehrenden Tages der Zahngesundheit dient dem Ziel, die Bürger der Bundesrepublik Deutschland auf die Bedeutung eines gesunden Kauorgans hinzuweisen und zu entsprechenden Verhaltensweisen anzuregen.

Zur Erreichung dieses Ziels haben sich zahlreiche Spitzenorganisationen zum Aktionskreis Tag der Zahngesundheit zusammengeschlossen. Der Aktionskreis wendet sich auch an Sie mit der Bitte, sein Anliegen durch Anwesenheit bei der Auftaktveranstaltung und evtl. durch sonstige Maßnahmen, die sich in diesem Jahr besonders an kleine Kinder und ihre Eltern bzw. Erzieher wenden sollten, zu unterstützen.“

Im thematischen Überblick/Rückblick lassen sich in den dann folgenden 25 Jahren Mundgesundheitsarbeit grob vier Phasen feststellen:

1991–1994
in diesen Jahren ist die Zielgruppe überwiegend die Fachöffentlichkeit aus dem Bereich Mundgesundheitsförderung;

1995–2000
in diesem Zeitraum rücken die Öffentlichkeit, verschiedene Altersgruppen und das Setting „Schule“ in den Mittelpunkt;

2001–2006
die Ansprache wird „jugendlicher“, plakativer, um die jungen Zielgruppen einschl. ihrer Eltern direkt zu erreichen;

ab 2007
neue, „ganzheitliche“ Aspekte werden stärker in den Vordergrund gestellt, aber auch der demografische Wandel wird adressiert.

Auch der organisatorische Rahmen selbst wurde weiterentwickelt: Als Fest- und Fortbildungsveranstaltung gestartet, manchmal mit begleitenden Ausstellungen und „Event“-Anteilen, wurde der Tag der Zahngesundheit bewusst auf eine Presseveranstaltung fokussiert, die anfangs an wechselnden Orten der Republik stattfand. Ab 2007 erhielt der Tag der Zahngesundheit dann eine bis heute stabile und besonders medienfreundliche Verankerung: das Haus der Bundespressekonferenz in Berlin.

Aus einer systematischen Perspektive heraus betrachtet, haben alle „Tage der Zahngesundheit“ bisher zwei deutlich erkennbare „rote Parallel-Fäden“:

  • Zum einen soll stets die Fachöffentlichkeit für das Thema Zahn-/Mundgesundheit (neu oder wieder) sensibilisiert und zur bereichsübergreifenden Zusammenarbeit motiviert werden.
  • Zum anderen geht es immer um eine direkte Ansprache der Bevölkerung und um kleine und große Ermutigungen zu gesundheitsförderlichen Verhaltensänderungen.

Die Aufbereitung jedes Jahresthemas berücksichtigt dabei vier Aspekte:

  • Darstellung des jeweiligen State-of-the-Art
  • Berücksichtigung von Altersphasen bzw. besonderen Zielgruppen
  • Berücksichtigung der Settings
  • Ermutigung zur Vernetzung und Zusammenarbeit

Solcherart Kontinuität weist auch der Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit selbst auf. Von zunächst ca. 10 auf später 26 Organisationen angewachsen, arbeitet der Aktionskreis seit ca. 20 Jahren in unveränderter Besetzung:

  • Aktion Zahnfreundlich e.V., Berlin
  • AOK-Bundesverband, Berlin
  • Arbeitsgruppe Zahnärztliche Behindertenhilfe in Niedersachsen e.V., Hannover
  • Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden, Berlin
  • Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V., Köln
  • Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V. (BVÖGD), Berlin
  • Bundesverband der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V. (BZÖG), Unna
  • Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Berlin
  • Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG), Bonn
  • Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Berlin
  • Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e.V. (DAJ), Bonn
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., Bonn
  • Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ), Würzburg
  • Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V., Troisdorf
  • Deutscher Landkreistag, Berlin
  • Deutscher Städte- und Gemeindebund, Berlin
  • Deutscher Städtetag, Köln
  • GKV-Spitzenverband, Berlin
  • Initiative Kiefergesundheit e.V. (IKG), Berlin
  • Jugendzahnpflegeausschuss der Zahnärztekammer Niedersachsen, Hannover
  • Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), Köln
  • Knappschaft-Bahn-See, Bochum
  • Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, Kassel
  • Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), Berlin
  • Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), Berlin
  • Verein für Zahnhygiene e.V. (VfZ), Darmstadt

Für die Planung der jährlichen Auftaktveranstaltung/Auftaktpressekonferenz zum Tag der Zahngesundheit zeichnet ein kleiner, siebenköpfiger Arbeitsstab verantwortlich, für die jeweiligen organisatorischen, medialen und finanziellen Aufgaben steht von Anbeginn an der Verein für Zahnhygiene e.V., Darmstadt, bereit, die Leitung/Moderation von Arbeitsstab und Aktionskreis liegt seit 1991 in den Händen der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG), Bonn.

„Kontinuität“ ist auch das Stichwort für die Zukunft des Tags der Zahngesundheit –auf den Lorbeeren der Vergangenheit und der Gegenwart kann sich die Gesundheitsförderung nämlich nicht ausruhen!

Denn, um es mit den Konrad Lorenz zugeschriebenen Worten auszudrücken:

„Gesagt ist noch nicht gehört,
gehört ist noch nicht verstanden,
verstanden ist noch nicht einverstanden,
einverstanden ist noch nicht angewandt, 
angewandt ist noch nicht beibehalten.“

Es bleibt also weiterhin viel zu tun!


Dr. phil. Uwe Prümel-Philippsen
Geschäftsführer der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG)

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