Statement 16.09.2011

Von Dr. med. Ulrich Fegeler

Gesamter Audio Mitschnitt des Statements:

Statement des Berufsverbandes der Kinder-  und Jugendärzte (BVKJ e.V.)

Karies ist die in Mitteleuropa am meisten verbreitete Krankheit bei Kindern und Jugendlichen, für deren Behandlung die Krankenkassen Milliardenbeträge aufwenden müssen. Dieser Zustand muss jedoch keineswegs als schicksalhaft hingenommen werden, zumal Karies zu denjenigen Krankheiten gehört, die sich durch frühzeitige und intensive Information und Anleitung weitgehend vermeiden lassen. Die Schlüssel sind zahngesunde Ernährung, richtige Zahnpflege und Zahnschmelzhärtung durch Fluoride.Da Kinder- und Jugendärzte im Rahmen der gesetzlichen Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten den Zugang zu fast allen Säuglingen und Kleinkindern  haben, können sie im Rahmen dieser Untersuchungen die oben erwähnte Information und Anleitung der Eltern leisten und so einen wichtigen primärpräventiven Beitrag zur Vermeidung von Karies beisteuern.

Dies hatte der Gesetzgeber auch schon 1997 erkannt und im § 26 des Sozialgesetzbuches V festgehalten, dass zu den Früherkennungsuntersuchungen auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten insbesondere die Inspektion der Mundhöhle, die Einschätzung oder Bestimmung des Kariesrisikos, die Ernährungs- und Mundhygieneberatung sowie Maßnahmen zur Schmelzhärtung der Zähne und zur Keimzahlsenkung gehören und diese Leistungen auch von Ärzten erbracht werden können. Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben in Beratungsleistungen für Eltern lässt allerdings bis heute auf sich warten. Dies ist umso unverständlicher, als intensive Beratungen der Eltern in den ersten Lebensjahren ganz entscheidend für die dringend notwendige Senkung der Häufigkeit von Zahnkaries und auch von Zahnfehlstellungen sind.

Anmerkung für die Redaktionen

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Dr. med. Ulrich Fegeler
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